Sonntag, 18. März 2018

Abschied

Guten Morgen Ihr lieben Sonntagshasen!!!

Ich komme langsam wieder in der Realität an.

Mein Patenonkel ist vor guten 2 1/2 Wochen ziemlich plötzlich und unerwartet, für uns alle unfassbar, mitten aus unserer Mitte gerissen worden. 

Er war ein Mensch, der wie ein eigener fester Bestandteil zu unserer Familie dazu gehörte. 
Kein Geburtstag, kein Ostern, Weihnachten oder sonstige Festlichkeit fand ohne ihn statt.

Er ist mein Ziehvater gewesen.
Des Herzensmädchen Ziehopa.
Dem Herzensmann ein guter Freund.

Die gute Seele vom Hof.

Er war ein Fels, ein Zuhörer, ein Stutzer - wenn man mal über die Stränge schlug -, ein Beschwichtiger, aber auch mal ein Mitschimpfer.
So wie man es eben gerade brauchte.
Ein Ansprechpartner für jegliche Situation.

Ein Aufpasser:
Wenn man zwei Tage, warum auch immer, mal nicht gesehen wurde, dann gab es den Anruf
"wo steckst du eigentlich den ganzen Tag?"

Er war einfach iiiiiiiimmer da. 



27.02.2018, 16:08 Uhr.
Dieser Zeitpunkt wird unvergessen. 
"Kannst du bitte sofort nach Hause kommen?"

Von da an fühlten sich Minuten wie Stunden an. 
Unglaublich und nicht in Worte zu fassen, was da auf einen einströmt. 


Es ist für mich der erste Mensch, der mit einer sooooo engen Bindung von mir geht.
Plötzlich und unerwartet.
Keine vorherigen Anzeichen, kein "Abschied auf Raten".


Warum schreibe ich das hier?
Weil es zu mir gehört. 
Es ist meine Art damit umzugehen.
Ich halte durch Schriften daran fest.

Ich möchte mich an das Schöne erinnern, 
wenn mich die dunklen Momente einholen. 


Dazu zählt auch der Abschied von ihm...
Der letzte Weg, den wir an seiner Seite gegangen sind. 

Die Beerdigung.

Wenn ich daran zurück denke, dann wird mir warm ums Herz.
Die Kapelle am Friedhof, in der wir den letzten Weg mit ihm gingen, 
war voller Wärme und sogar Freude (für mich). 

Sie war durch viele viele Blumen und Menschen mit ganz vielen Erinnerungen gefüllt.

Die Pastorin, hat eine grandiose Ansprache gehalten.
Sie hat ihn genau so wieder gegeben, wie er war. 
Wie sein Leben war.
Mit all seinen Abläufen und Menschen, die sein Leben erfüllten.

Ich habe all die Menschen kennengelernt, die ein Stück Weg mit ihm gegangen sind.
Die, die es brauchten, sich am Grab von ihm zu verabschieden. 

Ein Beispiel:
Ein Azubi, der von ihm vor über 12 Jahren ausgebildet wurde... 
"Und ja... er hatte Arbeit mit uns!"
Ich habe geweint und gelacht zugleich. 


Genau an solchen Momenten halte ich jetzt fest.
Diese, wo er anderen Menschen genau so viel Freude bereitet hat wie mir bzw. uns. 

Sein Lebensmittelpunkt war definitiv innerhalb unserer Familie. 
Trotzdem war er auch überall ein Teil eines festen Wochenablaufs.

Die morgendliche Runde beim Bäcker.
Die Fahrt zur Tankstelle "auf einen Kaffee".
Die freitägliche Frühstücksrunde beim Freund in der Firma.
Der donnerstägliche Besuch in der Reinigung. 
Der einmal die Woche Besuch in der Bank. 
Die Anrufe um viertel nach elf bei seiner Cousine am Mittwoch und Sonntag.
Der Haus und Hofblumenhändler, der ihm die Ferrari-roten Blumen (insbesondere Geranien) besorgen musste.

Egal wo ich nun hinkomme.
Jeder kann mir (s)eine Geschichte mit ihm erzählen.

Und das sind jetzt die Erinnerungen, die das Loch im Herzen langsam aber sicher füllen...
Und dann ist er immer da!!!!





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